Konzert in der Uber Arena
Ist das Ihr letztes Album, Howard Carpendale?
Von Ralf Kühling
„Let’s Do it Again!“ (Lass es uns wieder machen). So heißt Howard Carpendales aktuelles, lässig-charmantes Album. Und es ist auch der Titel seiner aktuellen Tour.
Die Schlager-Legende ist jetzt 78, und die zum Teil recht euphorischen Kritiken geben dem Tour-Motto recht: Wunderbar, dass er es noch einmal tut!
Howie live ist großes Entertainment mit Orchester. Und als Schlagerstar, der schon in den 70ern die Fans verzauberte, kann der gebürtige Südafrikaner aus einem Riesen-Fundus an großartigen Liedern schöpfen.
Morgen (30. Mai 2024) ab 20 Uhr singt und entertaint Howie in der Uber Arena (noch Tickets ab EUR 79,90).
Die B.Z. bat ihn vorab zum Interview.
B.Z.: HSV-Trainer Steffen Baumgart hat sich mal als großer Carpendale-Fan geoutet. So was geschieht selten. Hat der Schlager noch immer ein Image-Problem?
Howard Carpendale: Jetzt singe ich schon über 50 Jahre in Deutschland und höre diese Frage immer wieder. Wir haben 23 Tourneen hinter uns, die immer sehr gut ausverkauft waren. Und das sind dann schon ein paar hunderttausend Menschen, die diese Shows ungewöhnlich finden.
Weil sie mehr als Schlager sind …
Wenn Sie meine Show mal gesehen haben, werden Sie nicht von Schlager reden. Wir sind eine große Band, die gerne ein lautes Konzert spielt! Aber natürlich habe ich auch Schlager gesungen. Was uns fehlt, ist die Differenzierung innerhalb dieses Genres. Die Palette reicht von den Amigos bis zu Udo Jürgens. Das ist mir zu breit.
Sie sind jetzt wieder auf Tour, obwohl Sie mehrmals Ihren Rücktritt von der Bühne angekündigt haben.
Nein, das tat ich nur einmal.
Ihr aktuelles Album soll ihr letztes sein. Ist das auch falsch?
Nein, das ist nicht falsch. Ich glaube, physische Produkte werden sowieso langsam aussterben.
Sie wohnen noch immer in Deutschland. Hat das Business-Gründe oder haben Sie eine Liebe zu unserem Land?
Ich fühle mich sehr wohl in Deutschland. Ich habe 17 Jahre in den USA gewohnt und irgendwann gemerkt, dass ich mit den politischen Einstellungen dort nicht mehr klarkam. Das war nicht mehr das Land, wo ich mich wohlfühlte.
Donald Trump war eine Zeit lang Ihr Nachbar.
Nachbar ist übertrieben. Wir wohnten in derselben Gegend.
Wird er gewinnen? Und: wäre das schlimm?
Ich würde mich wohler fühlen, wenn wir einen soliden Mann in dieser gefährlichen Welt hätten. Auf der anderen Seite brauchen wir ihn vielleicht gar, weil er so unberechenbar ist. Vielleicht ist das besser unseren Gegnern gegenüber, die nicht gerade weniger werden. Ach, ich weiß es nicht.
Hat Biden eine Chance?
So wie er sich teilweise verkaufte …nein!
In Ihrem neuen Song „Was wird nach uns sein“ geht es um Klima und Umwelt. In Deutschland gibt es eine junge Generation, die sich engagiert. Macht Ihnen das Hoffnung?
Das Problem ist: Wir haben gerade eine ganze Reihe von Aufgaben. Klima ist eine davon, und sie wird gerade weniger diskutiert als Migration oder Krieg.
Liebe Grüße
arivle 🕊
"Es gibt keinen Weg zum Frieden,
denn Frieden ist der Weg"
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