Das Interview ist mit einem "+" versehen, fürchte, dass es demnächst verschwindet und bezahlt werden soll. Daher wieder kopiert:
BÜHNENJUBILÄUM Howard Carpendale: „Dieses Land hat mir sehr viel gegeben“
50 Jahre auf der Bühne: Howard Carpendale geht ab 2020 wieder auf Tour. Im Interview spricht er über seine Eltern, Elvis und Prinzipien
27.12.2019, 09:53
Lars Haider
Howard Carpendale über entscheidende Momente in seinem Leben.
Foto: Roland Magunia / Roland Magunia/Funke Foto Services
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Hamburg. 50 Jahre auf der Bühne … und noch kein Ende in Sicht: Howard Carpendale blickt im Gespräch auf entscheidende Momente und Prinzipien seiner Karriere.
Was wollten Sie als Kind werden und warum?
Howard Carpendale: Mein Vater war Provincial Counselor meiner Heimatstadt Durban und dadurch eine lokale Berühmtheit. In meiner Jugendzeit war ich daher bekannt als der Sohn von Douglas Carpendale. Das hat mich immer irgendwie gestört. Mein Ziel war es, dass ich nicht mehr der Sohn von Douglas bin, sondern dass er der Vater von Howard Carpendale ist.
Was war der beste Rat Ihrer Eltern?
Carpendale: Meine Eltern haben mir vorgelebt, sich immer eine eigene Meinung zu bilden und Erfahrungen selber zu machen. Sie haben mir sehr viele Freiheiten gewährt, mir aber auch gleichzeitig gesagt, dass ich keinen Mist bauen soll und dadurch Verantwortung übernehmen muss.
Wer war beziehungsweise ist Ihr Vorbild?
Carpendale: Ganz klar Elvis! Ich habe ihn nicht nur bewundert, sondern richtiggehend studiert. Er war zur damaligen Zeit einfach ein absolutes Wunder. Er hatte diese besondere Ausstrahlung. Leider ist er viel zu früh von dieser Erde gegangen.
Wann und warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Carpendale: Ich habe 1966 meine Heimat Südafrika verlassen, um in London Profisportler zu werden. Ich habe ganz gut Kricket gespielt, aber relativ schnell gemerkt, dass es für eine erfolgreiche Karriere nicht reicht. Also musste ich umplanen. Und da ich in Südafrika als Sänger schon einige Preise gewonnen hatte, habe ich das Naheliegende zu meinem Beruf gemacht.
Wer waren Ihre wichtigsten Förderer?
Carpendale: Dieter Weidefeld war 35 Jahre lang mein Manager. Wir haben zusammen alle wichtigen Entscheidungen getroffen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren. Und dann gab es noch Herrn Zumkeller bei meiner Plattenfirma EMI.
Auf wen hören Sie?
Carpendale: Ich habe vor fast zehn Jahren mein Management-Team neu aufgestellt. Wir beobachten täglich, wie sich der Markt entwickelt und besprechen dann, wie wir darauf reagieren wollen. Außerdem gibt es auch einen kleinen privaten Kreis um mich, der mich seit Jahrzehnten kennt und genau weiß, wie ich „ticke“.
Was sollte man als Chef auf keinen Fall tun?
Carpendale: Lügen – und das sage ich mit freundlichen Grüßen an Herrn Trump!
Was sind die Prinzipien Ihres Führungsstils?
Carpendale: Ich schreibe Loyalität und Fairness ganz groß. Ich bin zum Beispiel meiner Plattenfirma fast die komplette Karriere über treu geblieben. Und das sind über 50 Jahre! Natürlich gab es auch Krisen und Streit. Aber auch das muss man gemeinsam durchstehen. Heute wird immer viel zu früh aufgegeben und der nächste Partner gesucht.
Was sind Ihre größten Stärken?
Carpendale: Man sagt mir nach, dass ich ein Publikum sehr gut lesen kann. Wenn damit gemeint ist, dass ich relativ schnell weiß, wenn ich in einen Saal komme, was mich an einem Abend erwartet, dann stimmt das. Man muss dem Publikum immer das Gefühl geben, dass man alles im Griff hat und der Chef für den Abend ist.
Was sind Ihre größten Schwächen?
Carpendale: Ich mache mir schon sehr viele Gedanken über die Welt und wie meine Generation diese hinterlässt. Ich sehe viele Nachrichten bei CNN und was man dort vor allen Dingen über Donald Trump sieht, macht mich traurig. Manchmal denke ich, ich könnte die Dinge vielleicht ein wenig lockerer sehen.
Wann haben Sie zuletzt einen Fehler gemacht?
Carpendale: Das ist noch gar nicht lange her. Da habe ich bei null Grad vier Stunden Golf gespielt!
Welche Entscheidung hat Ihnen auf Ihrem Karriereweg geholfen?
Carpendale: Deutsch zu singen. Ich bin mir sicher, wenn ich in einem anderen Land angefangen hätte zu singen, dann hätte es nicht funktioniert. Die deutsche Sprache konnte ich relativ leicht erlernen, die Musikszene war damals sehr positiv.
Und zum Schluss: Was wollten Sie immer schon mal sagen?
Carpendale: Ich möchte Deutschland danke sagen, bevor es zu spät ist und ich es nicht mehr kann. Ich habe daher einen Song auf meinem neuen Album, der heißt wie das Album, nämlich „Symphonie meines Lebens“. Das ist ein älterer Song mit einer wunderschönen Melodie, aber mit einem neuen Text. Ich hatte herrliche Jahre in Deutschland, ich fühle mich als Deutscher. Dieses Land und seine Leute haben mir sehr viel gegeben. Ich hoffe, ich konnte ein wenig davon zurückgeben."
Quelle: Berliner Morgenpost
Liebe Grüße
arivle 🕊
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Danke Arivle... super!
Hatte mir grad nochmal den Podcast angehört ... wirklich schön anzuhören...
Liebe Grüße Karin
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