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Leider wieder ein Abo-Artikel, den man so nicht lesen kann😐

Kiki, vorhin konnte ich ihn lesen; folgend der Text.
Den Artikel der LVZ hatte ich auch noch gepostet.


Howard Carpendale zeigt bei seinem Konzert in der Olympiahalle, dass er einer der Großen der Schlager-Branche ist. Trotzdem arrangiert er alte Hits neu und setzt mit 78 sogar auf Rap-Gesang.
Kritik von Dirk Wagner

Warum diese Anbiederung?
20. Mai 2024, 10:55 Uhr
|Lesezeit: 1 min


"Immerhin, weil ich ein Ringer bin, da bist du Kennerin von jedem Griff. Ich trainier zu Hause oft mit Dir, und bei 'nem Foul von mir gibt's keinen Pfiff", zitiert Howard Carpendale in der ausverkauften Olympiahalle einen Text, den ihm seine Plattenfirma Anfang der Siebzigerjahre zugemutet habe. "Da habe ich Electrola gesagt, das singe ich nicht", sagt Carpendale - und seine Fans spenden ihm Applaus für seine Courage. Offensichtlich haben sie ebenso wie der nunmehr 78-jährige Entertainer vergessen, dass der hier zitierte, 1972 von Kurt Feltz produzierte Song "Es ist überhaupt viel zu schön" erst 2020 in Carpendales CD-Box "Das Werk meines Lebens" wiederveröffentlicht wurde.
Vier Jahre später sieht der Sänger allerdings einige Teile seines Lebenswerks als nicht mehr zeitgemäß an und arrangiert darum einige Stücke um. Ob das jedoch wirklich zeitgemäßer wirkt, wenn sein "Mädchen auf Seite 1" nun auch noch von einem zusätzlichen Rap-Gesang vollgetextet wird, sei dahingestellt. Vielmehr wirkt der Schnell-Sprech-Gesang in diesem alten Hit ein wenig anbiedernd

Solche Anbiederung indes wundert umso mehr, als dass Carpendale in anderen Teilen seiner Show zu genüge beweist, wie fantastisch zeitlos auch seine älteren Songs klingen können. Seine deutschsprachige Version von "Ob-La-Di Ob-La-Da" zum Beispiel, die 1968 nur einen Monat nach der Veröffentlichung des Originals der Beatles erschien. Weil Carpendale damit im Februar 1969 zum allerersten Mal in der ZDF-Hitparade aufgetreten war, stellt seine 15-köpfige Band mit ihrer herausragend tollen Bläser-Sektion dem Song auch James Lasts berühmte Titelmusik der Hitparade voran. Immerhin würde er ohne dieser von Dieter Thomas Heck moderierten Schlagersendung heute nicht hier stehen, räumt Carpendale dankbar ein.
Dass er allerdings weniger steht als vielmehr auf einen Barhocker sitzt, hätte man an diesem Abend auch einer Altersschwäche zugeschrieben. Zumal das den großartigen Erneuerungen von alten Hits wie "Tür an Tür mit Alice", "Dann geh doch" oder "Ti amo" ebenso wenig schadet wie der einfühlsamen Aufbereitung neuer Songs wie "Ungesagtes", fällt solche körperliche Ermüdung ohnehin erst ins Gewicht, als Carpendale sich gegen Ende auch noch explizit bei seinem Ärzte-Team bedankt. Das habe seinen Auftritt nämlich erst möglich gemacht. Tatsächlich sind nunmehr bereits zwei Anschlusskonzerte in Wien und Nürnberg wegen einer grippalen Infektion "gepaart mit einer allergischen Reaktion" abgesagt.
Quelle: Süddeutsche

Danke Arivle😘

👍👍😉