Den Link bekomme ich nicht reingestellt; der Text verschwindet immer wieder, konnte ihn aber fix kopieren:
Nach wie vor umschwärmt
Konzert: Der 71-jährige Howard Carpendale in der Alten Oper Frankfurt - Enthusiastisch gestimmte Frauen
Fast wie eine Szene aus einem Konzert der Beatles oder Rolling Stones in den Swinging Sixties muten turbulente Ereignisse vor dem Auftritt Howard Carpendales in der Alten Oper an: »Bitte meine Damen, begeben Sie sich umgehend auf ihre Sitzplätze!«, mahnt eindringlich der in schmucke dunkelblaue Uniform gekleidete Ordner schon zum wiederholten Male.
Nicht einmal im Traum denkt der mit üppigen Blumensträußen und weiteren Geschenken bewaffnete Schwarm enthusiastisch gestimmter Damenhorden zwischen 17 und 70 Jahren daran, gerade erobertes Terrain kurz vor dem angestrebten Ziel aufzugeben. Ihr Ziel: die wenigen noch frei gebliebenen Sitze im vorderen Bereich des mit 2200 Plätzen seit Wochen ausverkauften Gastspiels.
Aufmüpfige Zuhörerinnen
Besser wäre noch, wenn sich die zum Teil aufmüpfig gebärdenden weiblichen Sturmverbände es direkt vor die Bühne schaffen würden. Dass die Besucher teuer erkaufter Tickets der ersten Reihen im Sitzen dann nicht mehr allzu viel vom Geschehen mitbekämen, kratzt die außer Rand und Band geratene Truppe kein bisschen.
Um ihrem innig verehrten Schwarm Howard Carpendale möglichst nah zu kommen, harrten nicht wenige Teilnehmerinnen der launigen Frauenüberschuss-Party schon seit dem späten Nachmittag vor der Alten Oper aus. Seit der smarte Südafrikaner vor neun Jahren den Rücktritt vom Rücktritt seiner 2003 voreilig getätigten Selbstpensionierung erklärte, geht der Wahnsinn weiter.
Mit neuem, recht sozialkritisch geratenen Album »Wenn nicht wir« im Gepäck, das vom 71-jährigen Charmeur samt üppig besetzter Begleitband mit zusätzlich vier Vokalisten und einem Saxofonisten ordentlich promotet werden möchte. Dennoch besteht die Hoffnung, in knapp drei Stunden Entertainment von Carpendales seit 1967 in Deutschland veröffentlichten Evergreens zu begegnen.
Wie auch Kollege Peter Maffay gelang es dem ehemaligen Elvis-Presley-Imitator, sich aus dem Schlagerdunstkreis der 70er und 80er Jahre zu befreien, um sich in einem Terrain zwischen Pop und Rock sowie weiteren Genrezutaten neu zu erfinden. Weil der Schlagerveteran sich trotz Multiple-Sklerose-Erkrankung noch immer so rüstig fühlt, wie er zum Auftakt und Finale mit »Wenn nicht wir« und »Das alles bin ich« vorgibt zu sein und er im Februar 2018 schon wieder in der Jahrhunderthalle sein möchte, dürfte eine etwaige Pension auch weiterhin in weite Ferne rücken.
Einige weitere neue Stücke mit nachdenklichen Tönen präsentiert der leidenschaftliche Golfspieler mit Wahlheimat Florida auch noch, doch in den Köpfen der Fangemeinde dominiert eindeutig längst Vergangenes. Allzu viele alte Hits finden sich im durch eine halbstündige Pause geteilten Programm, das sich als fidele Konzeptshow im Multimedia-Modus mit imposanten Rückprojektionen und auswendig gelernten Pointen präsentiert, trotzdem nicht. »Ti Amo«, »Samstag Nacht«, »Fremde oder Freunde«, »Tür an Tür mit Alice«, »… dann geh doch« oder »Nachts, wenn alles schläft« sorgen für nahezu hysterische Reaktionen, egal ob Howie sie mit Band, im Akustikset oder auch mal nur zum Klavier und Cello verpackt.
Auf dem Barhocker thront Carpendale im legeren dunklen Anzug zu Tennisschuhen und Schal zumeist. Mit fast identisch geföhnter Frisur wie einst in der ZDF-Hitparade lässt er kaum jugendliche Spannkraft vermissen, als er im Innenraum zwischen seinen Anbeterinnen umherschweift, herzt, drückt, umarmt, küsst und gelegentlich auch mal schnell eine Unterschrift auf Hingehaltenes kritzelt.
Hits von vorgestern
Parallel zu Nostalgischem und Aktuellem findet sich auch ein dritter Schwerpunkt im Repertoire: Coverversionen. Doch von »I Should Have Known Better« der Beatles, Tina Turners »Simply The Best«, »Mit 66 Jahren« von Udo Jürgens sowie »Islands In The Stream« von Dolly Parton und Kenny Rogers sollte der unwiderstehliche Frauenschwarm besser die Finger lassen und bei seinen eigenen Leisten bleiben. Auch im Zugabenteil, von den Fans als weiteres Hitreservoir erhofft, kombiniert Carpendale Neues mit nur wenig Altem. Und so findet sich für die auf Hits von vorgestern erpichten Scharen lediglich »Hello Again!«.
RAINER OBERMAIER
Hm ... gerade die Coverversionen gefallen mir besonders gut.
Nun gut, die Geschmäcker sind unterschiedlich.
Liebe Grüße
arivle 🕊
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Oh ha - da war aber ein sarkastisch, überllauniger Schreiberling zum Konzert gegangen.
Ich musste zwar bei einigen Formulierungen schmunzeln, alles in allem, finde ich es aber zu negatv formuliert.
Manches mag der Wahrheit entsprechen, aber wem hilft es denn, wenn man sie nur negativ darstellt?
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Handreich.... ich finde es masslos übertrieben... , sollte man einfach überlesen
( Ab und zu setzte auch ich mal eine rosarote Brille auf )
Wir lieben Howard so wie er ist, basta ... und ich freue mich auf ein Mega Wochenende ... unter einem Himmel....
Liebe Grüße Karin
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Ich finde es auch von dem Schreiberling etwas übertrieben. Wir kennen das doch und es gehört einfach zu einem Carpendale-Konzert dazu. Natürlich muss es im Rahmen bleiben.
Ich finde auch die Coverversionen besonders gelungen. Mir haben sie gefallen.
Ich freue mich jedenfalls auf das kommende Wochenende, wenn es wieder heißt: "Unter einem Himmel".
Liebe Grüße
Angelika
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