Wieder ein Bezahlartikel der SVZ. Daher nur kopiert:
WOCHENEND-INTERVIEW Howard Carpendale spricht über sein Lebenswerk und ein Tabu
Ans Aufhören denkt der Sänger auch im Alter von 73 Jahren noch lange nicht.
von svz.de
27. Oktober 2019, 05:00 Uhr
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Mit 73 Jahren aufhören? Noch lange nicht. Nach den Vorstellungen von Howard Carpendale möchte er in den nächsten Jahren schon noch dienstliche Termine wahrnehmen. Der Sänger spricht über Herausforderungen und über sein musikalisches Lebenswerk. Über das Alter und das Tabu-Thema Tod. Und über seinen Enkel Mads, der seinen Großvater mit einem speziellen Namen ansprechen darf.
Howard, in den vergangenen Wochen haben Ihre Anhänger sehr oft über Ihren Dreitagebart bei Auftritten diskutiert. Ein Bart, den viele offensichtlich nicht mögen.
(Schmunzelt.) Das ist kein Dreitagebart, sondern ein Sieben- oder Achttagebart.
Aha. Wollen Sie besonders cool und jung wirken?
Nein. Ich mache das schon seit Jahren. Deswegen wundere ich mich, dass Menschen sich über einen Dreitagebart ärgern. Fast jeder Mann trägt inzwischen einen Dreitagebart. Sie sind vielleicht der Einzige, der keinen hat (lacht).
Sie sind 73 Jahre alt. Gibt es einen Plan für die Rente?
Solange ich auftreten kann und Spaß habe, würde ich schon gerne Termine haben. Es muss nicht jedes Jahr das volle Programm mit großen Tourneen sein. Ich brauche eine Challenge, die mich fordert. Schauen wir mal, wie es nach dem nächsten Longplayer weitergeht. Dieses neue Album mit dem Londoner Royal Philharmonic Orchestra empfinde ich als mein Lebenswerk. Ich werde meinen beiden Söhnen sagen, dass sie dieses Album hören sollen, wenn sie später an ihren Vater denken.
Im Vorfeld haben die beiden die Songs aber gehört, oder?
Ja. Cass hat aus Amerika angerufen und war so begeistert, dass ich fast rot wurde. Wayne hat mir gesagt, dass er sich an manche Songs erst gewöhnen müsse, aber das Album sehr schön finde.
Was hätten Sie gesagt, wenn sie das Album nicht für gut befunden hätten?
Ihr habt keine Ahnung (lacht).
Wenn Sie von Lebenswerk sprechen, hört sich das doch stark nach einem letzten Album an.
Das weiß ich wirklich nicht. Unsere Branche hat sich unglaublich verändert. Ich weiß nicht, wo die Reise hingeht. Die CD-Verkaufszahlen werden so weit zurückgehen, dass es sich für Plattenfirmen kaum mehr lohnt. Eine CD wird überwiegend nur noch ein Werbemittel sein.
Wenn Sie sich heute auf dem Markt als neuer Künstler behaupten müssten, würde das nicht mehr funktionieren.
Zumindest nicht, wenn ich nur von den CD-Verkäufen leben müsste. Glücklicherweise bin ich 73 Jahre alt und habe die schöne Zeit erlebt, als ich die Plattenfirma angerufen habe, um mich über die Tagesverkäufe zu informieren. 35 000, 30 000, 25 000 – diese Zeiten sind lange vorbei. Heutzutage ist man oft schon Nummer eins, wenn man 2000 CDs in der Woche verkauft hat. Früher hat man immer gewusst, wer die Nummer eins in den Charts ist. Heute weiß das kaum noch einer.
Die CD wird also bald keine Rolle mehr spielen?
Ich habe Wayne gesagt, dass ich ihm meine neue CD schicken werde. Da hat er geantwortet: „Wie soll ich die abspielen?“ Er hat gar keinen CD-Player mehr. Wir leben in einer Welt, die sich ständig neu erfindet. Die junge Generation wird sich nicht damit schwertun. Ich ärgere mich, wenn ich beim Surfen im Internet bei einer mir vertrauten Webseite auf Änderungen stoße.
Und beim Thema Handy vertrauen Sie einem Gerät, das schon lange nicht mehr hergestellt wird.
(Lacht.) Deswegen habe ich mir damals auch sofort ein zweites Gerät dieser Marke angeschafft. Spaß beiseite: Ich bin bereit, neue Wege zu gehen. Ein Smartphone brauche ich aber nicht. Ich will mit meinem Handy telefonieren und SMS verschicken. Mehr brauche ich nicht. Wenn Wayne mir Bilder von meinem Enkel schickt, muss er die an meine Frau senden. Sie hat ein Smartphone.
Machen Sie eigentlich Online-Banking?
Ja, aber ich überweise darüber nichts.
Sie haben mir vor Jahren schon gesagt, dass Sie sich nicht so alt fühlen, wie Sie tatsächlich sind.
Und das ist immer noch so.
Was tun Sie denn für Ihre Gesundheit?
Ich bin in vielen Bereichen von jungen Menschen umgeben. Das hält fit. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute mich als 73-Jährigen sehen.
Aus der „Generation Hitparade“ sind jüngst einige Ihrer Kollegen gestorben. Beschäftigt Sie das?
Natürlich. Aber nicht unbedingt im negativen Sinne. Ich nehme wahr, dass viele den Tod als Tabu-Thema betrachten. Das finde ich schade und falsch. Der Tod ist ein wichtiger Teil des Lebens – und ich weiß nicht, warum manche Menschen Angst haben, darüber zu sprechen.
Ich rede auch nicht gerne darüber.
Aber Sie wissen schon, dass Sie sterben werden? Mein Arzt hat mir gesagt: „Egal, was Sie machen – Sie werden sterben.“
Wie kann man denn dieses Thema aus der Tabu-Zone holen?
Ich habe schon oft gesagt: Ein Mensch sollte ab einem bestimmten Alter das Recht haben, über den Zeitpunkt seines Todes zumindest zu reden. Solange es mein geistiger Zustand zulässt, möchte ich höchstpersönlich die Kontrolle darüber haben, wann ich gehen will. Aktive Sterbehilfe, passive Sterbehilfe. Es gibt die Palliativmedizin, die sich mittlerweile auch positiv weiterentwickelt hat. Ich kann nicht sagen, was hier richtig und was falsch ist. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, was viele andere und auch ich im Alter fühlen. Die letzte Entscheidung über das Leben sollte die eigene sein.
Radikaler Themenwechsel. Greta Thunberg. Was denken Sie, wenn Sie an dieses Mädchen denken?
Es ist für mich unfassbar, dass uns ein 16-jähriger Mensch auf die Klimaproblematik aufmerksam machen muss. Wenn wir bei der Suche nach Lösungen nur Deutschland betrachten, dann sehe ich eine Phase des Stillstands. Krass ausgedrückt: Irgendjemand muss die Eier haben, schwierige Probleme auszusprechen und zu sagen, wo es langgehen soll. Ich sehe im Moment niemanden in unserer Politikergarde, der das könnte. Aber das ist nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Welt so.
Wie sieht denn Ihr persönlicher Beitrag zum Klimaschutz aus?
Bestimmt könnte auch ich mehr tun, wenn ich darüber nachdenke. Das alles funktioniert aber nur, wenn wir alle mitmachen. Ich finde, dass zum Berufsbild des Politikers gehört, uns klarzumachen, was wir konkret zum Klimaschutz beitragen sollen. Und nochmals: Mir fehlt hier ein solcher Politiker, der diese Dinge klar und vernünftig anspricht. Wissen Sie, wenn ich aufhöre, das Flugzeug zu nehmen, würde es bestimmt nicht weniger Flüge geben. Wir brauchen umfassendere und innovative Lösungen.
Von der Politik zurück zu „Howie“. Sie haben schon vor der Geburt Ihres Enkels Mads gesagt, dass nur er Sie „Howie“ rufen dürfe. Ist es dabei geblieben?
Das haben wir geändert.
Warum?
Jetzt stellen Sie sich mal vor, der Kleine würde im Kindergarten sagen, dass die Erzieher „Howie“ anrufen sollen, wenn seine Eltern nicht erreichbar sind. Das hört sich doch etwas komisch an, oder? Deswegen bin ich für Mads jetzt „Baba“. In Amerika bedeutet das auch „der Fels in der Brandung“. Das ist doch viel besser.
Quelle: SVZ.de
Foto: Heimat 2050
Hm ... 3-Tage-Bart- Diskussion ???? Ist an mir vorbeigegangen und unnötig.
Liebe Grüße
arivle 🕊
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Danke Arivle... sehr nettes Gespräch.. dessen Inhalt wir ja doch schon kennen ;-) Danke fürs kopieren!
Liebe Grüße Karin
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Danke Arivle fürs reinkopieren😘
Ich hatte mich vorhin bei googlen schon geärgert, dass das mal wieder nicht lesbar war.
Liebe Grüße, Kiki
Gott kennt dein Gestern. Gib ihm dein Heute. Er sorgt für dein Morgen. (Ernst Modersohn)
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Ist der doppelt? Hatte ihn noch nicht gelesen; wohl zu viel zz.
Liebe Grüße
arivle 🕊
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Also, ich kannte es noch nicht🙂
Liebe Grüße, Kiki
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